Joseph Beuys und der Kunstmarkt im Jubiläumsjahr

Der gebürtige Krefelder Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner und Kunstteoretiker Joseph Beuys wurde vor genau einhundert Jahren am 12. Mai 1921 geboren. Anlässlich dieses Jubiläums ist es angebracht, einen Blick auf seinen Platz im Kunstmarkt zu werfen.

Seit Anfang des Jahres wurden mehr als 250 Werke von ihm auf internationalen Auktionen angeboten, zusätzlich dazu finden und fanden zahlreiche Ausstellungen in Institutionen insbesondere in Deutschland statt. Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat unter der Leitung von Eugen Blume und Catherine Nichols zusätzlich ein Projekt organisiert, das unter dem Titel “beuys 2021” zahlreiche Aktivitäten insbesondere im Rheinland bündelt. In Aachen, Bonn, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Krefeld, Münster und weiteren Museen und Ausstellungsräumen werden Werke, Filme, Konzerte, Bücher und Symposien in einer großen Bandbreite zum Ausnahmekünstler gezeigt. Im Belvedere 21 in Wien wird ebenfalls eine großangelegte Exposition zu Beuys’ Wirken in der österreichischen Hauptstadt gezeigt. Seit dem letzten Sonntag ist zudem in Berlin im Hamburger Bahnhof die Ausstellung “Von der Sprache aus.” geöffnet und Ende des Monats wird in der Bonner Bundeskunsthalle eine interessante Gegenüberstellung von Beuys und Lehmbruck in der Präsentation “Denken ist Plastik” eröffnet.

Hat die große Medienpräsenz Einfluss auf die Marktentwicklung des Künstlers?

Auffallend ist zunächst, dass wesentlich mehr Werke auf Auktionen angeboten werden. Im Vergleichszeitraum des letzten Jahres 2020 waren es da nur 129 Werke im Vergleich zu den 267 Werken in diesem Jahr. Von den 2021 versteigerten Werken wurden zudem fast 10 % der Lose für Zuschläge, insgesamt 24 Werke, oberhalb von 10.000 EUR erzielt. Im Vergleichszeitraum 2020 konnten nur acht Lose diese Grenze überschreiten. Alleine diese beiden Vergleichszahlen deuten auf einen Aufschwung der Beuys-Werke im Jubiläumsjahr hin.

Unterstützt wird diese Feststellung durch einen weiteren Verkauf in London: Bei Phillips wurde letzten Montag das dreidimensionale Auflagenobjekt “Schlitten” (in einer Edition von 50) von 1969 sogar für mehr als 150.000 EUR verkauft. Auch die weithin bekannte Schellmann-Edition “Capri-Batterie” in einer Auflage von 200 aus dem Jahr 1985 konnte einen stabilen Verkaufspreis von fast 20.000 EUR erzielen.

Zusammenfassend hat das Beuys-Jahr durch die größere Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit und trotz der eingeschränkten Besuchs-Maßnahmen durch die Pandemie im Kunstmarkt einen Aufwärtstrend verursacht.

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